Auf dem Tempelhügel
Einst führten prächtige Wege entlang der Parkmauer durch den Schlosspark. Hier auf diesem Hügel stand ein romantischer Tempel, um den Spaziergängern einen Ausblick in die damals noch unverbaute, weite Landschaft zu bieten und ein „Ahaaa-Erlebnis“ zu ermöglichen. Aha – Tempel!
Auf diesem Hügel an der Parkmauer stand ein um 1800 errichteter Rundtempel. Hatte man den Hügel über einige Stufen erklommen, betrat man diesen kleinen Tempel, der einen überraschenden Ausblick in die weite und damals noch unverbaute Landschaft bot. In der Landschaftsgartenarchitektur gibt es für Anlagen dieser Art den Fachbegriff „Aha-Hügel“. Die Parkmauern waren hoch und es gab bis ins 19. Jahrhundert hier keine Möglichkeit, den Park als „Normalsterblicher“ von außen zu betreten. Einzig der Zugang über die Brücken vom Schloss boten dem auserwählten Besucher die Möglichkeit den Park zu besichtigen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Tempel wegen Baufälligkeit abgetragen.
Pavillion / Tempel
Am Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden Landschaftsparks, welche die geänderte Einstellung zu Natur und Mensch widerspiegelten. (Jean Jaques Rousseau als Vorbereiter der Romantik).
Im Schlosspark Kottingbrunn erfolgte die Änderung nur in kleinen Bereichen. Die barocke Anlage wurde mit Elementen des englischen Landschaftsparks im Süden des Schlosses überformt. Die neuen Weganlagen führten entlang der Parkmauer neben dem ebenfalls zu dieser Zeit angelegten Gerinnes in geschlungener Linienführung durch den hintersten Teil des Schlossparks zum Tempel.
Der Tempel befand sich auf einem ca. 2 m hoch aufgeschütteten Hügel; 8 Säulen trugen ein mit Holzschindeln gedecktes, kuppelförmiges Dach. An der Ost- und Westseite gab es Stiegen, die Nordseite wies eine Steinmauer auf. Der Zweck des Gebäudes lag einerseits darin, durch den erhöhten Standpunkt einen freien Blick in die damals noch unverbaute Landschaft genießen zu können, andererseits um einen markanten Endpunkt des Weges zu kennzeichnen.
Quelle: Gaubmann/Parkpflegewerk